Die neue Further Feuerwache
Platzprobleme in der alten Further Feuerwehrwache
Als im Januar 1975 die damals neue Further Feuerwache an der Von-Müller-Str. 40 bezogen wurde, umfasste der Fuhrpark der Further Feuerwehr lediglich drei Fahrzeuge sowie einen Pulverlöschanhänger und eine Anhängeleiter. Bei sechs vorhandenen Stellplätzen also ausreichend Platz.. Stellplätzen also ausreichend Platz. Für die Atemschutzpflegestelle, mit der die Versorgung der Atemschutz-Feuerwehren im Landkreis Cham begann, waren zwei Räume und ein zusätzlicher Raum für den Atemluft-Kompressor vorgesehen. Circa 30 Feuerwehren wurden damals von der Pflegestelle betreut. Im Laufe der Zeit weitete sich der Bereich Atemschutz stetig aus, sodass die Zahl der betreuten Feuerwehren auf über 70 anstieg. Zusätzlich werden eine Betriebsfeuerwehr sowie einige Betriebe von der Atemschutz-Pflegestelle versorgt. Neben der Pflegestelle installierte der Landkreis Cham zusammen mit der Stadt Furth im Wald im Jahr 1981 die Kreis-Atemschutz-Übungsstrecke, wodurch ein erster Anbau notwendig wurde. Durch die ständige Zunahme der Atemschutzgeräte war eine Vergrößerung der Atemschutz-Pflegestelle im Jahr 1985 unausweichlich. Im Rahmen dieses Anbaus wurde ein siebter Stellplatz sowie die Atemschutz-Pflegestelle und ein Lehrsaal für die Atemschutzausbildung realisiert. Seit 1983 erfolgt die Ausbildung im Bereich Atemschutz für alle Feuerwehren des Landkreises Cham durch die Further Feuerwehr, welche als „Staat. Anerkannte Atemschutz-Ausbildungsstätte“ fungiert. Im Jahr 1991 wurde der Gerätewagen ‚Gefahrgut' durch den Landkreis Cham in der Stadt Furth im Wald stationiert. 2005 folgte schließlich der Gerätewagen ‚Atemschutz-Strahlenschutz'. Für den städtischen Brandschutz folgten eine Drehleiter (DLK 23/12), ein Versorgungs-Lastkraftwagen und viele weitere Fahrzeuge, wodurch der Fahrzeugbestand auf elf anwuchs. Darunter waren neben acht Groß-Fahrzeugen auch drei Feuerwehr-Anhänger. Durch die daraus resultierende Platznot ergab sich ein Zustand, der auch im Sinne der Unfallverhütung äußerst problematisch war.
Planungen
Bereits Ende der 1990er Jahre wurden zusammen mit der Stadt Furth im Wald erste Planungen zur Lösung dieser Platznot getätigt, bei der ein Bau im Bereich der alten Further TV-Turnhalle ins Auge gefasst wurde. Anfang des Jahres 2010 begann man schließlich mit einer intensiven Untersuchung des Standortes in der Von-Müller-Straße. Dabei wurde die Feuerwehr maßgeblich vom Architekten Markus Weber und dem damaligen Kreisbrandrat Johann Weber unterstützt. Da die Bausubstanz des Altbestandes mehr als marode war, musste man sich letztlich zwischen einer Sanierung und einem Neubau der Feuerwehr an einem anderen Standort entscheiden. Neben dem begrenzten Platzangebot in der Von-Müller-Straße war auch die deutlich höhere Bezuschussung durch den Staat bei einem Neubau ausschlaggebend, den Standort zu wechseln und eine neue Feuerwache zu errichten. Hierbei wurden insgesamt neun mögliche Standorte auf Platzangebot, die verkehrs- und damit einsatztaktische Lage sowie die Bebaubarkeit auch im Hinblick auf Kosten näher untersucht. Als optimales Grundstück stellte sich letztlich das Grundstück an der Eschlkamer Straße heraus. Mit dem Grundstückseigner, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), konnten schnell erste Gespräche geführt werden.
Grundstück und erste Kontakte mit dem BRK
Bei den Verhandlungen mit der BImA, bei denen der Bundestagsabgeordnete Karl Holmeier hilfreich tätig war, einigte man sich Bei den Verhandlungen mit der BImA, bei denen der Bundestagsabgeordnete Karl Holmeier hilfreich tätig war, einigte man sich auf eine Grundstücksfläche von 10.000 m². Durch den günstigen Kaufpreis des Geländes stimmte der Stadtrat dem Ankauf zu, sodass im Jahr 2012 die notarielle Verbriefung erfolgen konnte. Aufgrund des schlechten baulichen Zustands des Further BRK- Hauses einschließlich der Rettungswache war auch für den BRK Kreisverband Cham akuter Handlungsbedarf gegeben, sodass man sich schließlich auf ein gemeinsames Projekt ‚Rettungszentrum' einigte. Nach dem Verkauf von 2.000 m² an das BRK konnten die Planungen aufgenommen werden.
Planung
Nach vielen Gesprächen mit der Stadt, dem Landkreis, den Fachberatern für Brandschutz der Regierung, dem Kreisbrandrat und den Fachplanern, konnte man sich letztendlich auf ein Grundkonzept einigen, sodass am 01. August 2013 ein Grundsatzgespräch zwischen der Stadt, dem BRK Kreisverband Cham, Landrat Löffler und der Feuerwehr erfolgen konnte. Nach dem Grundsatzbeschluss des Further Stadtrates konnte am 12. Mai 2014 das VOF-Verfahren zur Vergabe der Architektenleistung durchgeführt werden.
Hierbei konnte sich das Architekturbüro ‚Schnabel & Partner' aus Bad Kötzting gegenüber drei weiteren Bewerbern durchsetzen. Neben der Feuerwehr vergab der BRK Kreisverband Cham seine Planungen an ‚Schnabel & Partner'. Neben der Planung durch ein Architekturbüro ergaben sich für BRK und Feuerwehr viele Synergieeffekte, wie beispielsweise die gemeinsame Heizungsversorgung sowie die gemeinsame Nutzung des Lehrsaals und der Waschhalle. Geplant wurde ein U-förmiger Baukörper mit dem BRK-Teil an der Seite der Eschlkamer Straße, dem Verwaltungs- und Servicetrakt der Feuerwehr als Querbau und den Fahrzeughallen der Feuerwehr parallel zum BRK-Bau. Damit entstand ein Innenhof, der als Fahrzeug- und Übungshof genutzt werden kann. Zusätzlich konnte im Untergeschoss eine Serviceeinheit für die Feuerwehr realisiert werden, welche aus der Kreisatemschutz-Übungsstrecke, der städtischen Zentralen-Atemschutzwerkstatt, der Schlauchpflege sowie der Heizung für die Gesamtanlage besteht. Durch die Planung der Servicestelle im Untergeschoss konnte erstmals eine Entzerrung zwischen dem Ausrückebereich der Feuerwehr und den sonstigen Kunden und Besuchern der Servicestelle erreicht werden. Für den Bereich der Feuerwehr wurden durch den Kreisbrandrat Johann Weber und der Regierung der Oberpfalz 15 notwendige Stellplätze anerkannt, die dann auch realisiert wurden.
Beauftragung und Spatenstich
Durch die Zustimmung des Further Stadtrates zum Neubau der Further Feuerwache am 27. Juni 2015 war der Weg für den Bau endgültig frei. Nachdem man mit der Ausführungsplanung begann, folgten viele Gespräche mit der Feuerwehr, der Stadt, dem Landkreis, dem Kreisbrandrat sowie dem Architekten einschließlich der Fachplaner. Am 06. Mai 2016 erfolgte dann schließlich der Spatenstich und der Bau wuchs rasant.
Baufertigstellung, Umzug und Einweihung
Im Jahr 2017 wurde mit Nachdruck weiter am Bau gearbeitet und alle Beteiligten stets über den jeweiligen Baufortschritt informiert. In einem guten Zusammenspiel zwischen Architekt, Bauleiter, Fachplanern, Stadtbauamt und den Nutzern der Feuerwehr und dem BRK wurden stets Lösungen gefunden, die sich an den praktischen Bedürfnissen aller Parteien orientieren. Der Bauzeitenplan wurde komplett eingehalten, sodass das BRK bereits im Juni 2017 den Betrieb aufnehmen konnte. Der Umzug der Feuerwehr erfolgte schließlich am 28. Oktober 2017 mit einem Fahrzeug-Konvoi von der alten in die neue Feuerwache. Die Einweihung am Samstag, dem 12. Mai 2018 mit vielen Ehrengästen, darunter der Staatssekretär des Inneren, Herr Gerhard Eck, sowie vielen Partnern, Freunden und unserem Nachbarn bilden nun den Schlusspunkt des Projekts ‚Rettungszentrum'.
Resümee
Nach dem Umzug der Feuerwehr ist mittlerweile mehr als ein halbes Jahr vergangen. Der Betrieb in den neuen Räumlichkeiten gestaltet sich äußerst unkompliziert und die Feuerwehr weiß den Neubau und die damit verbundenen Verbesserungen sehr zu schätzen. Für den Bereich der Feuerwehr stellen diese Verbesserungen einen Meilenstein dar, durch den für die nächsten Jahrzehnte im Bereich der Brand- und Hilfeleistung ein guter Grundstock gelegt wurde. Der Umstand, dass technische Rettung (Feuerwehr) und medizinische Rettung (BRK) zusammengefunden haben, ist in Bayern nahezu einmalig. Der gute Kontakt zwischen den Einsatzkräften, die das ganze Jahr über an verschiedenen Einsatzstellen zusammenarbeiten, macht sich deutlich bemerkbar. Ziel aller Beteiligten war es stets, die geplanten Baukosten einzuhalten und dennoch das optimalste Ergebnis zu bemerkbar. Ziel aller Beteiligten war es stets, die geplanten Baukosten einzuhalten und dennoch das optimalste Ergebnis zu erreichen. Beides ist hervorragend gelungen. Das Rettungszentrum Furth im Wald ist damit ein wichtiger Teil der Notfall-Versorgung der Further Bürger sowie des Landkreises Cham.
Vom Lagerraum zum Hightech-Zentrum
Die Wachen der Feuerwehr Stadt Furth im Wald
Ein Raum unterm Stadtturm auf dem Schlossplatz und das Steigerhaus an der Eschlkamer Straße waren nur zwei von mehreren Orten, an denen die Utensilien der Stadtfeuerwehr seit ihrer Gründung im Jahr 1863 gelagert worden waren. Die erste richtige Wache erhielt die Wehr unter Kommandant Michael Cigrang und Bürgermeister Carl Clos. 1923 / 24 wird das alte Rathaus (heute Ausstellungsräume) mit einer Fahrzeughalle für die Feuerwehr gebaut. Dort hatte die FFW Stadt Furth im Wald ihre Heimat bis ins Jahr 1975. Kommandant Heinz Scheuer (im Amt von 1968 - 1979) erneuerte die Further Wehr in vielerlei Hinsicht. Ein Meilenstein war dabei jedoch der Bau der neuen Feuerwache samt Wohnhaus an der Von-Müller-Straße, die 1 974 /75 bezogen w urde. In der Amtszeit von Erwin Hornig erfolgte die Erweiterung um die Atemschutzübungsstrecke, die in einem Anbau untergebracht wurde.
Doch mit den Aufgaben der Grenzstadt-Feuerwehr wuchs auch die Zahl der Ausrüstungsgegenstände und der Fahrzeuge. Und so entstand bereits rund um die Jahrtausendwende das Verlangen, die bestehende Wache grundlegend zu sanieren oder sie komplett neu zu bauen. Schon damals hatte man eine Kooperation mit dem Bayerischen Roten Kreuz in Erwägung gezogen - und danach nie aus dem Auge verloren.Dieser Gedanke wurde mit der Inbetriebnahme der neuen BRK-Wache nie aus dem Auge verloren. Dieser Gedanke wurde mit der Inbetriebnahme der neuen BRK-Wache im Sommer 2017 und dem Umzug der Stadtfeuerwehr im Herbst Realität - im neuen Rettungszentrum Furth im Wald.
BRK - Partner im Rettungszentrum
Wie könnte gelebte Partnerschaft besser zum Ausdruck gebracht werden, als mit dem Bau eines gemeinsamen Zuhauses. Was vor sechs Jahren begann und in den Folgejahren mit viel Engagement, gegenseitigem Verständnis und gemeinsamer Tatkraft fortgesetzt wurde, ist jetzt auch für die Feuerwehr auf der Zielgerade. Der BRK-Kreisverband Cham konnte nach dem Grundstückskauf im Jahre 2012 und einer gemeinsamen Planungsphase im Juli 2016 mit dem Bau des Rot-Kreuz-Hauses beginnen. Die relativ lange Planungsphase war der Integration des Zentrums für den „grenzüberschreitenden Rettungsdienst“ geschuldet. Dennoch konnte nach einem zügigen Baufortschritt der Dienstbetrieb bereits am 26. Juli 2017 aufgenommen werden. Diese partnerschaftliche Erfolgsgeschichte hat viele Väter, von denen vor allem Bürgermeister Sandro Bauer und 1. Kdt. Christian Scheuer sowie Architekt Markus Weber und der immer präsente Bauleiter Richard Richter den überragen den Erfolgsanteil haben. Ihnen allen und natürlich den Akteuren des BRK Furth gilt es, größte Anerkennung auszusprechen. Mit dem neuen, gemeinsamen Rettungszentrum können beide Einsatzpartner unter optimalsten Bedingungen in den nächsten Jahrzehnt en ihrer auferlegten Hilfsverpichtung für die „Menschen in Not“ nachkommen.
Die Architektur des neuen Rettungszentrums
Am Stadtrand von Furth im Wald gelegen entstand das Rettungszentrum. Mit den zukunftsweisenden Vorstellungen, Wünschen und Ideen aller Beteiligten wurde daraus ein modernes Hilfeleistungszentrum. Ein wirtschaftlicher Industriebau mit ein paar Raf nessen und Besonderheiten soll künftig Platz bieten für die Feuerwehr Furth, den Atemschutzbereich der Feuerwehren im Landkreis Cham und in einem separaten Gebäudeteil die Rettungswache des BRK. Das Gesamtensemble bildet eine offene U-Form nach Osten und gruppiert sich um einen gemeinsamen Innenhof. Dieser bildet den Übungshof mit den Ausfahrten der Fahrzeughallen. Im Osten schafft der Verwaltungs- und Servicebereich den Abschluss und bildet zusammen mit dem markanten Zwischenbau die Fassade zur Stadt. In diesem vielfältigen und gemeinschaftlich genutzten Bau den im Erdgeschoss Verwaltungs-, Schulungs- und Nebenräume Platz, die zum Teil auch vom BRK mit
genutzt werden. Aufgrund der Hanglage ergibt sich ein Untergeschoss an der Westseite. Dieses wird ebenerdig bedient und stellt neben dem Haupteingang die Serviceebene dar. Hier liegen die Atemschutzübungsstrecke und – pflegestelle, die von allen Feuerwehren des Landkreises Cham genutzt werden. Weiter beendet sich mit direkter Verbindung zum Schlauchturm in diesem Bereich die Schlauchpflege aller Stadtfeuerwehren. Im Süden schließt erdgeschossig sich die Fahrzeughalle der Feuerwehr mit 15 Stellplätzen an. Im Norden an der Eschlkamer Straße bildet der BRK-Bereich den Abschluss. Dieser Bereich umfasst neben diversen Aufenthalts-, Büro- und Nebenräumen eine Fahrzeughalle. Gestalterisch getrennt und funktional verbunden werden diese drei Baukörper durch einen Zwischenbau, der im Schlauchturm skulptural gipfelt. Die Form des Zwischenbaus entwickelt sich aus der dahinterliegenden Dachgeometrie und den Funktionen. Die erste Erhöhung formt das Foyer und markiert den Haupteingang, die zweite Spitze schafft die notwendige Höhe für den Schlauch- und Übungsturm. Hauptaugenmerk liegt neben einer wirtschaftlichen Gebäudestruktur auf den feuerwehrtechnischen Abläufen. Von der Stadt aus kommend, führt eine Alarmzufahrt zur Südseite des Gebäudes. Die ausrückenden Einsatzkräfte parken im Süden, betreten das Gebäude von hinten durch eine Umkleidezone und verlassen das Gebäude über den Hof nach Norden. Ein unfallfreier Ablauf ist so gegeben. Die Stadt Furth im Wald schafft hiermit zusammen mit dem Landkreis und ihren Partnern die Rahmenbedingungen für wichtige Organisationen und bietet den vielen freiwilligen und ehrenamtlichen Helfern Heimat, Anlaufstelle und ein Zentrum für die Zukunft – bedarfsorientiert, zeitgemäß und fortschrittlich.


